Fair Wear ist Teil einer größeren Bewegung – beginnend mit unserem wachsenden Partner-Netzwerk.

Arbeitsbedingungen für die Menschen in der Bekleidungsindustrie zu verändern ist ein ehrgeiziges Ziel, das wir nicht alleine erreichen können. Deshalb arbeiten wir mit politischen Gremien, Wirtschaftsverbänden, Gewerkschaften und Organisationen der Zivilgesellschaft zusammen, um die gesamte Branche voranzubringen. Dazu gehört auch die strategische Zusammenarbeit mit Entscheidungsträgern, die an Schlüsselpositionen in der Textilindustrie arbeiten.

Wir kommunizieren die Erfolge unserer Mitglieder, um viele weitere Marken in der Branche zu erreichen. Dafür arbeiten wir unter anderem mit dem niederländischen Agreement on Sustainable Garments and Textiles (AGT), dem deutschen Bündnis für nachhaltige Textilien, der Ethical Trading Initiative (ETI), der ASN Bank und der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) zusammen. Diese Organisationen arbeiten wiederum mit den weltweit führenden Textilmarken zusammen – unser Wissen und unsere Erfahrungen geben wir gerne an sie weiter.

Wir unterstützen auch politische Entscheidungsträger und setzen uns für die Rechte der Textilarbeiterinnen und -arbeiter ein; sowohl international als auch regional in den Ländern der Bekleidungsproduktion. In Bangladesch haben wir beispielsweise gemeinsam mit lokalen Partnern der niederländischen Gewerkschaft Mondiaal FNV einen Gesetzesentwurf zur „Prävention von sexueller Belästigung am Arbeitsplatz“ vorgelegt.
2017 haben wir uns der „MSI Emergency Response Group“ angeschlossen. Dazu gehören auch die Ethical Trading Initiative, die Fair Labor Association, die Sustainable Apparel Coalition, die Social Accountability International und die Worldwide Responsible Accredited Production. Unser Ziel ist es, besser und koordinierter reagieren zu können, wenn in den Ländern der Textilproduktion akute Verletzungen der Arbeitsrechte auftreten.

Bei Fair Wear sind wir bestens positioniert, um sowohl visionär als auch pragmatisch zu handeln. Unser Aufsichtsrat besteht aus Experten von Wirtschaftsverbänden, Gewerkschaften und NRO‘s – alle Aufsichtsräte bringen ihre Ideen und Perspektiven aus der ganzen Branche ein, während wir mit unserem pragmatischen Ansatz und zusammen mit unseren Mitgliedsunternehmen ganz nah an der Lieferkette und den Arbeitsbedingungen in den Fabriken sind. Diese einzigartige Vernetzung von Interessengruppen ist das, was notwendig ist, um die Branche dauerhaft zu verändern. Gemeinsam machen wir faire Mode zur Norm.
Die strategische Partnerschaft für Transformation der Bekleidungslieferkette 2016–2020

Ein Teil dieser Multi-Stakeholder-Arbeit ist die Partnerschaft von Fair Wear, CNV International, dem niederländischen Außenministerium und Mondiaal FNV. Diese Partnerschaft bringt die Expertise von Gewerkschaften, NRO’s, ethischen Marken und Textilfabriken zusammen, die sich mit drei zentralen Arbeitsthemen befassen:

  • Existenzsichernde Löhne
  • Geschlechtsbezogene Gewalt
  • Sozialer Dialog

Gemeinsam probieren wir neue Ansätze aus, um Marken, Fabriken, Gewerkschaften, Regierungen und Organisationen der Zivilgesellschaft Modelle und Beweise dafür zu liefern, wie eine gerechtere Bekleidungsindustrie Unternehmen und Arbeitern gleichermaßen zugutekommen kann. Anhand konkreter Beispiele aus der Lieferkette möchten wir von Fair Wear gemeinsam mit den Partnern praktische Lösungen entwickeln, die die gesamte Branche nutzen kann. Ein Beispiel hierfür ist die kürzlich durchgeführte gemeinsame Initiative von Gewerkschaften, Marken und Fabriken, in deren Rahmen Löhne in Bekleidungsfabriken erhöht worden sind.

Kern der Partnerschaft ist es, Möglichkeiten für einen evidenzbasierten Dialog zwischen Zivilgesellschaft, Regierung und Wirtschaft zu schaffen. Denn nur so kann die Bekleidungsindustrie vorangebracht werden.

Margreet Vrieling, stellvertretende Direktorin von Fair Wear, über die Bedeutung der strategischen Partnerschaft für die Transformation der Lieferkette in der Textilindustrie.